ZUVERSICHTLICH INS UNGEWISSE – BLOG

ZUVERSICHTLICH INS UNGEWISSE 

DIE GROSSE REISE NACH ZENTRALASIEN
 
März - Juli 2019

CHURCHILL


Churchill ist ein Land Rover Defender 110 mit einem 300 tdi Motor, geboren 1987 in Sollihull. Churchill ist das perfekte 4x4 Fahrzeug. Robuste, einfache Technik und wenig Elektronik, die kaputt gehen kann. Er hat eine Aluminium Karosserie, die nicht rostet. Sein permaneter Allrad Antrieb und große Bodenfreiheit ab Werk machen Freude im Gelände. Er hat von Tomax 4x4 in Wien ein neues Fahrwerk bekommen, um noch besser für alle Unwegbarkeiten gerüstet zu sein. 

Drinnen haben wir es gemütlich ausgebaut, mit Bett und Küche. Die Dusche und unser Trinkwasser Filter ist der Wassertank mit Pumpe und Filter von Life Safer Water Purification. Geduscht wird draußen, das geht mit einem Topf warmen Wasser auch noch bei 4 Grad... 

Denn zum Glück haben wir die Planar Standheizung mit einem zweiten Batteriesystem verbaut, die es schnell kuschelig warm im Wagen werden lässt. Und das brauchten wir auch, denn oft lag noch Schnee zu Beginn unser Reise. Für den Innenausbau haben wir Siebdruckplatten und Alumnium Profile Innenausbau verwendet. 

In der Kompressor Kühlbox von Engel ist viel Platz für frische Lebensmittel. Felle waren unser Begeleiter für viele Momente und ein guter Tip bleibt, alle dicken Klamotten in die Kissen zu stopfen. So hat man alles griffbereit und noch dazu gemütlich gepolstert. Denn auf 140 x 200 cm vier Monate zu leben ist eine hübsche Herausforderung. 

Zum Glück bekamen wir ein wunderschönes Dachzelt von NAKATANENGA. Das herrlich große Zelt Roof Lodge Evolution 2 ist die grandiose Neuentwicklung des Nakatanenga-Klassikers. Durch runde Strebebögen haben wir enorm viel Platz im Zelt und es ist ein kuscheliges Zimmer auf dem Auto. Sogar bei 2 Grad in Georgien bei starkem Schneefall haben wir nicht gefroren. Alles blieb dicht und das Beste ist, bei gutem Wetter kann man das Zelt zu allen vier Seiten öffnen. Sichere Moskitonetze halten alle Insekten fern. Auch haben wir dort oft schon zu dritt darin geschlafen und wir können es nach vier Monaten Leben im Auto allen, die ein Dachzelt suchen, absolut empfelen. Binnen 10 Min ist es aufgebaut und für den Abbau brauchten wir etwa 12 min. Alles in Allem bekommt das Zelt 10 von 10 Punkten. 
Danke, liebes NAKATANENGA-Team! 

Für Bergungen haben wir viele Tools dabei. Und wir haben sie gebraucht. Lest selbst! Es schadet nie vor der Reise einen ausführlichen Blick in den Bestseller: Festgefahren, was nun? zu werfen. Doch die Realität hät noch viel mehr für Euch bereit. Lest selbst... 


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Hier findest Du alle Beiträge und Geschichten der großen Reise – chronologisch und topographisch sortiert. Den neusten Beitrag findest Du ganz oben. Wir wünschen Dir viel Freude und Inspiration beim Lesen. #einfachmachen 
von Glenn Geffken und Julica Norouzi 05 Sept., 2019

Wir liegen vollkommen erschöpft vom Graben in unseren Schlafsäcken. Notdürftig vom Matsch gereinigt. Um uns herum, ist nur die Stille der Steppe bis zum Horizont. 

von Glenn Geffken und Julica Norouzi 04 Sept., 2019
Mitten im Nichts liegt die Moschee Beket Ata. Fast 320 Kilometer östlich von Aktau, 200 Kilometer davon auf einer asphaltierten Straße und danach geht es auf einem Sandweg weiter. Aus der Ferne sieht man gar nichts. Erst beim Erreichen erheben sich eine Vielzahl hellblau, leuchtender Zwiebelkuppen aus der Steppe.

von Glenn Geffken und Julica Norouzi 03 Sept., 2019
Der Morgen kommt so schnell und leise, das ich ihn fast verpasse. Die Sonne steht bereits hoch über unserem Aussichtspunkt auf dem Talkessel. Ich bin noch im Dämmerzustand zwischen Traumwelt und Wirklichkeit. Die Wirklichkeit bedeutet in diesen Tagen oft viel aufräumen, verstauen, putzen, hervorkramen, reparieren und wieder verstauen. Ich bin froh, dass ich noch einen Moment weiter dösen kann. Der Platz neben mir ist bereits leer, Julica ist wohl schon aufgestanden. Die Sonne scheint mit Kraft auf den Wagen und ich muss hier bald raus, sonst wird es zu stickig...
von Glenn Geffken und Julica Norouzi 02 Sept., 2019

Der Weg in den Nationalpark zweigt von einer schnurgeraden Asphaltstrasse durch die Steppe ab. Ein verwaschenes Schild und eine Karte im Nirgendwo sind die einzigen Hinweise auf den Nationalpark. In dieser Steppe sieht die Landschaft unendlich weit gleich aus. Ebenes Land, allenfalls sanfte Erhebungen und Wermut-Kräuter soweit das Auge blicken, aber kaum begreifen kann. Die Farben des Himmels sind die einzigen Anhaltspunkte für Raum und Zeit. 

von Julica Norouzi 01 Sept., 2019
Insgesamt haben wir mehr als vier Wochen in Aktau, Kasachstan verbracht. Diese kleine Stadt am östlichen Ufer des Kaspischen Meeres hat einen ganz besonderen Charme. Wurde sie erst Ende der 1950er Jahre als "geschlossene Stadt" von der russischen Führung konzipiert, zeigte sich sich uns dafür heute mit ganz besonders offenem Gesicht. Ein herrliches buntes Durcheinander aus postsowjetischer Architektur, charmanten Menschen und mit einem Off-Road-Paradies vor der Tür. 

Während Sovjet Zeiten spielte Aktau eine große Rolle für die Nuklearindustrie. Eine stadteigene Radon-Quelle und ihre Lage direkt am Kaspischen Meer machte die Stadt so besonders. Von 1964 bis 1991 hiess Aktau noch  Schewtschenko,  benannt nach dem ukrainischen Lyriker Taras Schewtschenko, der im nahe gelegenen Fort Schewtschenko in der Verbannung lebte. Schewtschenko wurde wegen satirischer Texte über den Zar und wegen seiner aufrührerischen Dichtungen von Kiew aus auf die Halbinsel Mangyschlak verbannt. 
von Julica Norouzi 31 Aug., 2019
Die Überquerung des Kaspischen Meeres von Aserbaidschan nach Kasachstan mit dem sagenumwobenen Fährschiff Professor Gül.
von Julica Norouzi 14 Juli, 2019
Aserbaidschan – dieses Land zwischen Kaukasus und Kaspischen Meer – beginnt für uns mit einem Stausee in der Steppe, führt uns durch herrliche Wälder und Berge bis ans Kaspische Meer und lässt uns in Baku erholen. 
von Glenn Geffken 14 Juli, 2019
Es heißt, Liebe geht durch den Magen. Aber was, wenn alles was du trinkst, was du isst, probierst oder kostest mit dem Gefühl begleitet wird, es könnte dir schaden? Es könnte sich auf deinen Magen, deine Verdauung und deinen ganzen Körper negativ auswirken? Dann ist da kein Vertrauen mehr, dann ist da keine Liebe mehr, dann ist da nur noch Fremde in dir.

von Glenn Geffken & Julica Norouzi 14 Juli, 2019
Der zweite Morgen in Tiflis riecht nach Waschmittel und auf der Veranda zur Gasse fühlen wir uns wie ein kultiviertes Literaten-Paar. Die Veranda ist riesig, gefliest und eine natürliche Erweiterung der großzügig geschnitten Wohnung mit Wendeltreppe. Hinter einer unscheinbaren Metalltür breiten sich begrünte Innenhöfe, wunderbar verwinkelte Plätze mit streunenden Katzen, gurrenden Tauben, kreuz, und -querhängenden Stromkabeln, Klimaanlagen und Satellitenschüsseln aus. Eine meiner Vorstellungen von Georgien waren traditionelle Holzhäuser mit umlaufender Veranda und holzverzierten Fensterläden, bunten Fassaden und Türen.

Jetzt sehen die meisten von ihnen aus, als ob sie im nächsten Moment herab brechen und schon gar keinen Besucher auf sich dulden würden. Meine inneren Bilder stammen aus dem kollektiven Gedächtnis von Shutterstock und Google Earth. Der Zerfall der Stadt ist allgegenwärtig.
von Glenn Geffken und Julica Norouzi 13 Juli, 2019
Es fällt leicht nachzuvollziehen, warum Griechen und Römer am Hang in Pamukkale eine Stadt errichtet haben: warmes Quellwasser sprudelt aus dem Berg und verdunstet an den Hängen und bildet so unzählig leuchtend weisse Kalkterrassen, in denen sich das türkis blaue Wasser sammelt. Baden, eine Lieblingsbeschäftigung der alten Römer ist hier das Naheliegendeste. Der Blick über die Ebene darunter ist atemberaubend. Endlos erstreckt sich die Ebene. Kein Baum, kein See, kein Wald stört den Blick. Am Horizont erheben sich dafür um so eindrucksvoller schneebedeckte Gebirgszüge. Wie auch das Orakel von Delphi scheint hier die magische Energie der Natur den Impuls gegeben zu haben, eine heilige Stätte zu errichten. Und wie in den Ländern des Balkans scheinen auch hier die besten Plätze für die Toten der Gemeinschaft reserviert zu sein. Der Friedhof ist eine ganze Totenstadt in bester Hanglage.
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